Kemper Profiling Amp (KPA)

Kemper

Der Kemper ist angetreten das bisherige Amp-Modeling durch einen anderen Ansatz zu verbessern. Das ist ihm nach meiner Meinung gelungen.

Durch das Profiling, also eigentlich dem physikalisch-akustischen Vermessen eines Amps samt Cabinet und Mikrofonierung ist es im direkten A/B Vergleich schwer bis unmöglich zu erkennen, welcher Sound vom Original und welcher vom Kemper kommt.

Übrigends, Christoph Kemper hat in Recklinghausen das Profiling und zuvor das Access Virus TI Keyboard entwickelt.

Hervorragende Profile können gekauft oder geteilt, und dann runtergeladen werden. Sprich für den Preis von 1 bis 2 neuen guten Amps hat man ein Arsenal von zig Amps.

Trotz seiner Spezialisierung auf Amps und Cabinets, stehen einem ausreichend und gut klingende Effekte zu Verfügung. Mit dem passenden Pedalboard Profiler-Remote sogar ein guter Looper.

Herausforderung & Workflow

  1. Profile
    1. Finden und meist kaufen.
    2. Gegebenenfalls auch sein Rig Profilen.
  2. Test
    1. Erst alleine ausprobieren
    2. Aber am Ende unbedingt im Bandgefüge zu überprüfen und dann meist per EQ nachbessern.
  3. Set-List erstellen.
  4. Spielen.

Natürlich das Profiling selbst ausprobieren. Aber ohne eine Menge Know-How was Mikrofonierung usw. angeht werden die selbst erstellten Profile kaum dieselbe Qualität erreichen, wie im Studio aufgenommene. Als kleiner Test bietet es sich an, ein gutes Plexi Profile anzuspielen. Wenn das bei leichtem Spiel fasst Clean, und bei härterem Spiel verzerrt klingt, dann ist am dicht am Original, und hat ein gutes, dynamisches Profile.

Der größte Vorteil des Kemper, also das Profiling, ist gleichzeitig auch sein größter Nachteil. Die Sounds sind super, aber auch nur begrenzt variable.

Pro

  • Meiner Meinung nach am dichtesten am Sound der Orginal-Amps dran. (Profiling statt Modelling).
  • Gute Profile sind an Bord, können aber auch nachgekauft und/oder in der Cloud geteilt werden.
  • Die Effekte sind gut und vollständig, es fehlt eigentlich nur noch ein Octaver.
  • Wenn ein Kemper vor Ort ist, reicht ein USB Stick zum Touren. Live und im Studio (Re-Amping) verwendbar.
  • Regelmäßige Firmware-Updates liefern echte Verbesserungen und fehlende Effekte nach.

Con

  • Zusammen mit dem passenden Pedalboard, dem Profiler-Remote nicht ganz billig.
  • Manche Effekte fehlen, sprich es braucht dann doch zusätzliche Bodentreter.
  • Die geprofilten Amp-Sounds selber sind dann nicht mehr wirklich änderbar.
  • Es ist nicht leicht und kostet einiges an Zeit in der Flut der inzwischen verfügbaren Profile, genannt Rigs, die wirklich guten und passenden zu finden.

Für Leute welche

  • mehr als einen Amp brauchen, aber nur „einen“ herumschleppen wollen.
  • ein Amp für ihr Studio brauchen.

Tips

 

    • Eine gute und preisgünstige Alternative für das original Pedal-Board ist das FCB1010 von Behringer (~ 150 Euro) mitsamt dem sogenannten Uno4Kemper Chip (~ 25 Euro).
    • Noch nicht lieferbar, aber wer zusätzlich den aktuellen Status seines Kemper per iPad oder eigentlich sonst einem Gerät mit Webbrowser sehen und sogar bedienen will, der kauft sich eine TinyBox4Kemper. Darüberhinaus und meines Wissens so bisher noch nie da gewesen: Dies ist der erste Midi-Prozessor „in a Box“; der wirklich skript fähig ist. Das ist nihct nur was für Geeks, Review folgt. Alternative dazu ist eventuell Midi Designer Pro 2, eine iPad Software samt dieser Konfiguration.
    • Die Rigs eurer Set-List vorher im Performance Mode abspeichern. (Siehe Manual 5.1 Seite 190.)

    • Manche Veranstalter haben einen Kemper samt Profiler-Remote vor Ort. Dann reicht zum Touren eine Gitarre und ein USB-Stick.
    • Video Tutorials von Kemper

Profiles u.a.:

Preise 2017

  • Kemper Profiler ab 1700 Euro und 2100 Euro für die Version mit hervorragender Endstufe.
  • Rack Versionen kosten etwa gleich viel.
  • Profiler Remote ~ 450 Euro.

Links


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Ein Kommentar

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